Jürg Schlatter
Präsident der Genossenschaft Schwimmbad Hörnli über Neues und Bewährtes in der Badi
Lesermeinung
Am Do. 5.4.2018, 15.15 Uhr, bin ich vor der Migrosbank Zeuge einer unerfreulichen Situation geworden. Eine stark gehbehinderte, ältere Frau mit Konstanzer Autonummer parkierte vor der Migrosbank ihr kleines schwarzes Auto. Sie kam nur mit grösster Mühe die 2 Tritte rauf und runter zum Bankomat im Gebäude. Kaum eine Minute verging, da erschien ein Ordnungshüter und klemmte ihr einen Bussenzettel im Betrag von Sfr 40.- unter den Scheibenwischer. Ich kann mir bei der zeitlichen Kürze kaum vorstellen, dass er nicht gesehen hat ,wie behindert die Frau war. Interessant: der betreffende Bussenverteiler hat sein weisses Auto (kein Polizeiauto)selbst neben dem Migrosgebäude parkiert, wo Parkverbot herrscht! Ich habe meine Empörung über diesen Vorfall unserem höchsten Stadtpolizisten, Hr. Schuler, anderntags bekanntgegeben, und ihn gebeten,diese Busse zu annullieren. Rechtlich ist der Fall undiskutabel , nicht aber vom Standpunkt der Ethik , die dem Recht übergeordnet ist. Das kurzzeitige Parkieren von höchstens ca. 3 Minuten hat niemanden gestört. Der Fall wäre schon gar nicht aufgetreten, wenn man den Vorschlag im Leserbrief von H. Merz (KN 14 vom 5.4.2018)umgesetzt hätte, als minimalstes Entgegenkommen zu Gunsten der geschädigten Geschäftsinhaber am Boulevard, die Parkplatzsituation voll auszunützen mit der Schaffung zusätzlicher Dutzender verfügbarer, zeitlich limitierter Gratisparkplätze. Das wäre auch aus Rücksicht gegenüber den vielen älteren Autofahrern geboten. Die Debatte über die höchst unerfreuliche, absurde Verkehrsplanung in Kreuzlingen wird noch lange nicht abreissen, dass wegen der einseitigen Sperrung des Boulevards soviele zusätzlichen km gefahren werden müssen,und Hunderte von Einwohnern zusätzlichem Lärm und Dreck ausgesetzt werden an Wohnstrassen. Die Inkompetenz unserer Kreuzlinger Verkehrsplaner ist kaum noch steigerungsfähig, wenngleich leider sogar noch abgesegnet vom DBU in Frauenfeld und dem Bundesgericht, welche offenbar auch nicht fähig sind, den Schaden an Umwelt und Wohnqualität Betroffener in Rechnung zu ziehen. Noch etwas: Ich bin seit 1986 nicht mehr Autofahrer, somit kein Vertreter der Autolobby!
Dr. Ernst Bucher, Physiker, Kreuzlingen
Lade Fotos..