Uta Reutlinger
«Wir empfehlen, psychische Gewalt bei der Kantonspolizei Thurgau zur Anzeige zu bringen.»
Christina Pagnoncini
Ende September hat Gemeindepräsidentin Christina Pagnoncini ihren letzten Arbeitstag im Gemeindezentrum Kemmental. Aufgrund dessen haben wir sie über ihre Bilanz der vergangenen 3 3/4 Jahre interviewt, wobei diese mehrheitlich positiv ausfällt.
Seit 1. Juli wohnst du in der Gemeinde Berg, nachdem du 20 Jahre im Gemeindegebiet Kemmental gelebt hast. Wie geht es dir nach deinem Umzug?
Ich bin gut angekommen und geniesse das «grosse» Familienleben sehr. Hingegen fehlt mir aber das wunderschöne Naherholungsgebiet von Kemmental bei meinen täglichen Spaziergängen – und am meisten natürlich fehlt mir «mein» Lieblingsbaum.
Am 1. Januar 2020 hast du das Amt als Gemeindepräsidentin der Gemeinde Kemmental angetreten. Gerade in einer Landgemeinde sind die Aufgaben eines Gemeindepräsidiums vielfältig: angefangen von der regelmässigen Durchführung der Gemeinderatssitzung über die Bearbeitung von umweltschutztechnischen Belangen bis hin zu Verhandlungen mit unterschiedlichsten Vertretern. Sicher hast du in deiner Amtszeit auch lustige Anekdoten erlebt?
Einige, die mir in guter Erinnerung bleiben werden. Als Beispiel erinnere ich mich an die Meldung von freilaufenden Ziegen, welche eigentlich zum Abschuss freigegeben wurden, da sie nicht einzufangen seien. Die Folge davon war, dass ich an einer organisierten Ziegenfangaktion am Abend teilnahm, welche einiges zu schmunzeln gab. Sie war übrigens erfolgreich.
Gerade mit Blick auf die Legislaturziele hast du zusammen mit dem Gemeinderat und Unterstützung der Verwaltung einiges erreicht. Welche Höhepunkte werden dir in Erinnerung bleiben?
Mit Dankbarkeit die Gründung des Kompetenzzentrums Soziale Dienste Seerücken. Mit der Sanierung des Friedhofs Alterswilen konnte ein würdiger Ort geschaffen werden. Freude bereitet mir aber auch, dass die Vorprüfung der Ortsplanungsrevision stattgefunden hat und somit auch diese Pendenz bald abgeschlossen werden kann. Des Weiteren ist der Kauf des Werkhofes in Siegershausen ein grosser Gewinn. Die Liste der Höhepunkte ist unermesslich lang, dies sind nur wenige, welche mir in Erinnerung bleiben werden.
Gibt es offene Pendenzen, die dir besonders am Herzen liegen?
Eine für alle Betroffenen gute Umsetzung der Gewässerraumausscheidung, aber auch die Schaffung des Angebotes einer familienergänzenden Randzeitenbetreuung, welche für den gesunden Weiterbestand unserer Gemeinde sehr wichtig ist.… und das Tüpfelchen auf dem «i» wäre, wenn die Pulverhütte beim Risi schon bald von der Bevölkerung analog der Risi-Hütte genutzt werden könnte.
Welches wird deine allerletzte Amtshandlung sein?
Die Amtsübergabe an den Vize-Präsidenten Walter Ludwig, mit sämtlichen Unterlagen und Schlüsseln.
Welchen Rat (welche Wünsche) würdest du deiner Nachfolge mit auf den Weg geben?
Eigentlich habe ich nur einen Wunsch und zwar, dass dem Verwaltungspersonal Sorge getragen wird. Wir sind sehr gut besetzt und das Team ergänzt sich ideal. Ohne dieses hätten wir in den vergangenen Jahren niemals so viel erreicht. Als Rat höchstens: zuhören, offen sein für Neues und immer eine gute Portion Humor bewahren.
Möchtest du noch etwas hinzufügen?
Es war mir eine grosse Ehre, dieses Amt fast vier Jahre lang wahrnehmen zu dürfen.
Ich danke dem Gemeinderat und «meinem» Team von Herzen, die mich offen empfangen und stets wohlwollend und tatkräftig unterstützt haben.
Ebenso möchte ich mich bei den Einwohnenden bedanken, welche mir ihr Vertrauen entgegenbrachten und sich konstruktiv eingebracht haben. Die erreichten Projekte sowie die schönen Anlässe, die wir zusammen erleben durften, werden mir in guter Erinnerung bleiben.
Die offizielle Verabschiedung von Christina Pagnoncini erfolgt an der Gemeindeversammlung am 20. November 2023.
⋌Interview: Susanne Graf,
⋌Assistenz Gemeinderat
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