«Auch alte und kranke Hunde haben ein Recht auf Leben»

Kreuzlingen «Wir haben momentan fünf Hunde vom Tierschutzverein Kreuzlingen bei uns im Tierheim, die ab jetzt dauerhaft Schmerzmittel benötigen», erklärt Tierpflegerin Doris Brönimann. Zum Teil würden die Hunde schon viele Jahre im Tierheim leben. «Denn wer adoptiert schon kranke und alte Hunde, die Kosten verursachen», fügt Tierheimleiterin Elisabeth Gmünder an. Die unzertrennlichen Rüden, Lucky und Jimmy, beide 12-jährig, die einäugige, 16 Jahre alte Jessy und Cliff, der ängstliche, 12-jährige Mischling leiden alle unter Arthrose und bekommen einmal im Monat eine Spritze mit einem Schmerzmittel. «Damit sind sie vier bis fünf Wochen schmerzfrei und freuen sich an Bewegung, geniessen Spaziergänge und haben eine deutlich verbesserte Lebensqualität», so Brönimann. Jessy habe zusätzlich noch Morbus Cushing, doch auch diese Krankheit sei mit Medikamenten sehr gut behandelbar. Hinzu kommt der 11-jährige Schäferhund Pipo, der am Cauda-equina-Syndrom leidet. Bei dieser Krankheit werden die Nervenwurzeln am Ende des Rückenmarks zusammengedrückt oder beschädigt. Pipo bekomme sein gut wirkendes Schmerzmittel täglich in Tablettenform und jeden Monat eine Muskelaufbauspritze. «Der Hunde-Opa spricht zum Glück sehr gut darauf an und es geht ihm damit spürbar besser», berichtet die Tierpflegerin. Beide Frauen betonen, dass der Tierschutzverein Kreuzlingen keine lebensfrohen Tiere einschläfert, nur weil sie alt sind und mehr Betreuung brauchen. «Solange sie noch so viel Lebensfreude zeigen, dürfen sie bei uns einen schönen und unbeschwerten Lebensabend geniessen», meint Elisabeth Gmünder.

Doch weil zeitgleich fünf Hunde eine lebenslange Schmerztherapie benötigen, sind die Tierarztkosten sehr hoch. «Darum würden wir uns riesig freuen, wenn tierliebende Menschen unsere Senioren unterstützen», so Doris Brönimann.

Von Angelina Rabener