Die Gerichtsstube im Kehlhof: ein Raum mit viel Geschichte. Peter Dransfeld
Die Ende September gegründete Kehlhof AG will eine langfristige Lösung für die gleichnamige Liegenschaft in Ermatingen. Priorität hat aktuell die Bestandessicherung durch sorgfältigen Unterhalt. Für eine spätere Nutzung ist die AG noch völlig offen.
Ermatingen «Erste Gespräche führten wir an Pfingsten, sechs Wochen später war das Konzept unter Dach und Fach. Und nach weiteren sechs Monaten konnten wir zum Kauf schreiten». Architekt Peter Dransfeld ist Präsident des Verwaltungsrates der am 26. September gegründeten Aktiengesellschaft. Weitere Mitglieder des Verwaltungsrates sind Kurt Egger, Christoph Ernst, Reto Lagler, Willi Sauter und Markus Thalmann. Inzwischen sei der Kaufvertrag erarbeitet und freigegeben. Die Überschreibung der Liegenschaft fand am 18. Dezember statt. Der Kaufpreis betrage 1,6 Millionen Franken, ohne Inventar, das im Besitz der Familie Sauter bleibe.
Sorgsam umgehen
Im März 2025 werde sich der Verwaltungsrat zum Austausch treffen, um Ideen für die künftige Nutzung zu diskutieren, so Peter Dransfeld weiter. «Aktuell geht es uns darum, den Bestand zu sichern und Leben in den Kehlhof zu bringen». Zwei von drei Wohnungen seien vermietet, weitere Lagerflächen ebenfalls. Die Gerichtsstube sei bereits genutzt worden, Interesse an der attraktiven Räumlichkeit sei vorhanden. «Auch für Veranstaltungen im Hofplatz besteht bereits Interesse», kann Peter Dransfeld vermelden.
Das Ziel der Aktiengesellschaft sei eine langfristige Lösung für den Kehlhof. Wer dabei welche Rolle als Trägerschaft spiele sei offen, mit dem Mitte August gegründeten Verein «Pro Kehlhof Ermatingen» sei die AG im regelmässigen Austausch. Das Spektrum der späteren Nutzung sei breit, offen auch, ob der Kehlhof seine heutige Form behalte oder Umbauten erfolgen. Das hänge natürlich von den Nutzungen ab. Aber eines sei klar: «Der Kehlhof ist ein Baudenkmal erster Güte, entsprechend sorgsam muss mit der Liegenschaft umgegangen werden».
Teile weiterhin privat nutzen
Gastronomie, Wohnen, Kultur, Lager: Die Zukunft lasse viele Optionen offen, ist sich Peter Dransfeld sicher. Prinzipiell denkbar sei vieles, aber klar sei auch, dass je nach Nutzungsart Investitionen getätigt werden müssten. «Bei grösseren Umbauten wird der Brandschutz zum Thema, wenn alles so bleibt, wie es ist, ist das kein Thema». Zwei Jahre gebe sich der Verwaltungsrat Zeit, um sich Gedanken über die Zukunft zu machen und mögliche Projekte zu prüfen.
Der Kehlhof soll in beschränktem Mass öffentlich zugänglich sei, wie zu Mary Sauters Zeiten, führt Peter Dransfeld die Idee der Aktiengesellschaft aus. Er könne sich vorstellen, dass weite Teile der Liegenschaft privat genutzt werden sollten. Und laut Statuten der AG ist eine Veräusserung des Kehlhofs ebenfalls zulässig. «Schritt für Schritt werden wir uns dem Ziel nähern und den Kehlhof in eine gesicherte Zukunft überführen».
Von Kurt Peter
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