Stadtrat Daniel Moos: «Das Departement bringt viele Herausforderungen in vielen Bereichen».
Bild: Kurt Peter
14.09.2023 00:00
«Leben in einer bunten Stadt»
Daniel Moos blickt als Vorsteher des Departementes «Gesellschaft» auf 100 Tage zurück, vor allem aber voraus
Nach 100 Tagen im Amt blickt Stadtrat Daniel Moos auf drei intensive Monate zurück und erzählt von den kommenden Aufgaben: Kult-X und Bodensee-Arena, Liegenschaftenstrategie und Kulturförderung sind dabei nur einige Punkte aus dem «Gemischtwarenladen» Departement Gesellschaft
Kreuzlingen «Ich hatte am 1. Juni einen angenehmen Start ins Amt und wurde von einem Top-Team gut aufgenommen», blickt Daniel Moos anlässlich des Mediengesprächs im Kult-X zurück. Er steht dem Departement Gesellschaft vor und bezeichnet dieses, aufgrund seiner zahlreichen Aufgaben als «Gemischtwarenladen». Tatsächlich beschäftigen sich die aktuell 53 Mitarbeitenden mit den Bereichen «Vereine», «Sportanlagen und Bau, Sport und Sportförderung», «Bodensee-Arena und Bad Egelsee», «Kulturförderung, Kultur und Kulturzentrum», «Kinderkrippe und Kinderbetreuung», «Campingplatz», «Freibad Hörnli», «Integration», «städtische Liegenschaften», «Tierschutz», «Dreispitz Sport- und Kulturzentrum» sowie «Jugend».
Viel Energie vom Werkhof
Die ersten 100 Tage im Amt waren von Repräsentation geprägt und von der Botschaft «Kreditbegehren von insgesamt 450'000 Franken für die Pilotphase für die Gleichbehandlung aller Kitas» sowie Abschreibung der Motion zum Thema Kindertagesstätten. Beim Ausblick auf die laufende Legislatur 2023 bis 2027 spricht Daniel Moos bei den Liegenschaften von grossen Herausforderungen. «Das Departement betreut 40 städtische Hochbauten, 200 Parzellen und ein Liegenschaftenportfolio von mehr als 100 Millionen Franken». Die Nachfolge von Liegenschaftenverwalter Peter Bergsteiner, er geht im Februar 2024 in Pension, gestalte sich schwierig.
Zu den kommenden Aufgaben gehöre die Erarbeitung einer Liegenschaftsstrategie: «Wir müssen uns den Umgang mit den Liegenschaften überlegen. Welche behalten wir, welche verkaufen wir, was ist sinnvoll?». Das Ressort «Liegenschaften soll, basierend auf den Erkenntnissen der Liegenschaftstrategie angepasst werden. Das bedeute auch, dass das Ressort personell aufgestockt werden müsse. Auf dem Areal Werkhof werde das Departement drei Photovoltaikanlagen und Energiespeicher realisieren. «Wir werden 80 bis 90 Prozent der benötigten Energie selber produzieren».
Zwei Bäder zusammenführen
Bei Ausblick «Sport» stehen für Daniel Moos derzeit die Inbetriebnahme und Teileröffnung des Bades Egelsee im Mittelpunkt. Die Inbetriebnahme sei ein komplexes Unterfangen, der Personalzuwachs betrage 25 Personen, elf davon als Festangestellte. Das Freibad Hörnli werde Anfang 2024 in den städtischen Bäderbetrieb eingegliedert. Bei der kommenden Sanierung der Bodensee-Arena, für die mit 18 Millionen Franken gerechnet werde, «sind wir auf die Unterstützung von Konstanz angewiesen, ob als Sanierungsbeitrag oder späteren Betriebsbeitrag ist offen, die Verhandlungen laufen».
Kreuzlingen als Stadt mit einem Ausländeranteil von 55 Prozent lege viel Wert auf Integration und ein friedliches Zusammenleben der vielen Kulturen. Das sei sehr gut gelungen, so Daniel Moos. «Nicht selbstverständlich, denn schliesslich bestimmt hier eine Minderheit über eine Mehrheit». Integrationsleistungen würden nicht nur für die Stadt, sondern für die ganze Region angeboten. Ausgebaut werden sollen die niederschwelligen Hilfeleistungen der Beratungen im Rahmen von «Rat und Tat». Die Interessen von Kindern und Jugendlichen sollen mit dem Aktionsplan «kinderfreundliche Gemeinde» gestärkt werden. «Und schliesslich wollen wir ein einheitliches Subventionsmodell für die Kitas, die finanzielle Unterstützung und Gleichstellung aller Eltern».
Ansprüche versus Ressourcen
Lange ist die Ausblicksliste in der Kultur. Das Kulturkonzept 2023 bis 2026 soll erstellt und verabschiedet werden. «Wir wollen eine breite, lokale Kulturförderung sicherstellen und profilgebende Kreuzlinger Nischenkultur fördern», hält Daniel Moos fest. Das Departement lege den Fokus auf nachhaltige Kulturformate und klimaverträgliche Kulturproduktionen. «Wichtig ist uns die Vernetzung von Kulturakteuren und das Aufzeigen von Synergien». Kulturvermittlung intensivieren, die Teilhabe in der Kultur sowie neue interdisziplinäre Formate mit regionaler Wertschöpfung fördern, sei weiter auf der Liste. «Kultur ist Standortvorteil, Kultur stärkt das Wir-Gefühl in der Stadt». Zur Kultur gehöre die Sanierung des Kult-X, über die der Souverän 2024 abstimmen werde.
Die Herausforderungen: «Die Anspruchshaltung wächst und sie steht zum Teil im Widerspruch zu den zur Verfügung stehenden Ressourcen». Die Anzahl der Anfragen und Projekte nehme ständig zu, was zu einer sehr hohen Auslastung in der Verwaltung führe.
Von Kurt Peter