16.04.2025 17:20
TCS Sektion Thurgau löst Regionalgruppen auf
Die Delegierten der TCS Sektion Thurgau trafen sich zu ihrer diesjährigen Versammlung in Aadorf. Im Mittelpunkt stand die Genehmigung der neuen Statuten und die Auflösung der Regionalgruppen. Die Verkehrsunfallstatistik 2024 verzeichnet erfreulicherweise eine Abnahme der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Region Auf Einladung der Regionalgruppe Frauenfeld, mit Präsident Werner Stucki an der Spitze, versammelten sich am Freitagabend die 61 stimmberechtigten Delegierten im Gemeinde- und Kulturzentrum in Aadorf, wo Präsident Stefan Mühlemann neben zahlreichen Gästen auch Grossratspräsident Peter Bühler und Regierungsrat Dominik Diezi begrüssen durfte. Die Delegierten der TCS Sektion Thurgau, welche in zwei Jahren ihr hundertjähriges Jubiläum feiern wird, fällte an diesem Abend einen wegweisenden Zukunftsentscheid. «Die sieben Präsidenten der Regionalgruppen sind an die Geschäftsleitung gelangt, die Regionalgruppen aufzulösen», teilte der Präsident mit. Als Gründe dafür nannte er die schwierige Suche nach Mitgliedern für den Vorstand, die Veränderung der Bedürfnisse in der Gesellschaft und das schwindende Interesse am Club-Leben. Mit lediglich einer Enthaltung genehmigten die Delegierten die neuen Statuten und stimmten mit 55:1 Stimmen und fünf Enthaltungen deutlich der Auflösung der Regionalgruppen zu. Ab 2026 wird in der Folge anstelle einer Delegiertenversammlung eine Mitgliederversammlung stattfinden, zu der aufgrund von Erfahrungswerten voraussichtlich 300 bis 400 Mitglieder teilnehmen werden.
Grossratspräsident Peter Bühler freute sich als waschechter Hinterthurgauer, wie er sich bezeichnete, dass Aadorf als Austragungsort dieser Delegiertenversammlung gewählt wurde. Mit Blick auf die momentane Situation zitierte er: «Unsere Zeit ist eine Zeit der Erfüllungen und Erfüllungen sind immer gepaart mit Enttäuschungen.» Er wies darauf hin, dass die momentane finanzielle Lage des Kantons nicht nur Freude bereite und schmerzhafte Diskussionen darüber geführt werden müssten. «Die Politik widerspiegelt die vielseitigen Interessenlagen der Gesellschaft, was es auszuhalten gelte», sagte Bühler.
«Für uns sind die Verkehrsverbände und insbesondere auch der TCS wichtige Ansprechpartner, wenn Themen wie Strassen und Verkehr behandelt werden müssen», hob Regierungsrat Dominik Diezi hervor. Er vermittelte einen kurzen Überblick über den Stand bei der N23 und wies darauf hin: «Die Strasse zwischen Bonau und Arbon ist seit fünf Jahren eine Bundesstrasse und die Idee ist, dass der Bund Entlastungsstrassen baut. Er hat den ganzen Verkehrskorridor zwischen diesen beiden Orten untersucht.» Nun erwarte man vom Bund kurzfristige Massnahmen und später, zwischen 2035 und 2045, sollte die Knotengestaltung im Zusammenhang mit den chronisch überlasteten Kreiseln angegangen und die Unfallschwerpunkte behoben werden. «Ab 2050 will der Bund Entlastungsstrassen bauen in Form von Umfahrungen in Weinfelden und der Umfahrung von Neukirch, Amriswil und Steinebrunn inklusive die Überdeckung Amriswil und die Verbindung mit Romanshorn», ergänzte Diezi. «Sorge bereitet uns die Tatsache, dass mit der von Bundesrat Rösti in Auftrag gegebene ETH-Studie wieder alles in der Schwebe ist, und wir werden alles daransetzen, dass wir nicht das Opfer dieser ETH-Bereinigungsrunde werden und letztlich zu den Verlierern gehören», versicherte Diezi.
Entwicklung bei den Verkehrsunfällen
Präsident Stefan Mühlemann präsentierte die neuesten Zahlen der Verkehrsunfallstatistik. Gemäss der jüngsten Unfallauswertung der Kantonspolizei Thurgau wurden auf Thurgauer Strassen drei Prozent weniger Verkehrsunfälle verzeichnet gegenüber dem Vorjahr. Abgenommen haben um 2,6 Prozent die Unfälle mit Toten und Verletzten (insgesamt 530 Personen, wobei leider auch sieben Tote, darunter zwei Fussgänger). «Die Hauptursachen waren bei 151 Unfällen im Zusammenhang mit Alkohol und bei 118 Unfällen eine nicht angepasste Geschwindigkeit. «Man sieht aus diesen Zahlen, dass Selbstverantwortung und Rücksichtnahme im Strassenverkehr einen grossen Stellenwert haben», so Mühlemann. Abschliessend informierte der neue Verwaltungsratspräsidenten der Verkehrssicherheitszentrums Thurgau AG, Michael Schmid, über die aktuelle finanzielle und personelle Situation. Für ihre zehnjährige engagierte und wertvolle Mitarbeit durfte Karin Stähelin, Mitarbeiterin auf der Kontaktstelle, von Präsident Stefan Mühlemann nebst einem Blumenstrauss und einem Geschenk lobende und anerkennende Worte entgegennehmen.
Von Werner Lenzin