03.05.2023 11:10
Mit dem Wohnwagen durch die Schweiz: Tipps für Anfänger
Camping und Caravaning boomt bereits seit einigen Jahren. Immer mehr Touristen – auch Schweizer – geniessen die Freiheit und Naturverbundenheit, die diese Art des Reisens mit sich bringt. Der Anfang ist gar nicht so einfach: Man muss lernen, wie man einen Wohnwagen ankuppelt, wie man das Auto mit Anhänger richtig bewegt und wo man übernachten kann. Dieser Artikel gibt Wohnwagen-Anfängern einige nützliche Tipps an die Hand.
Wie wird der Wohnwagen am Alltags-PKW befestigt?
Die meisten Menschen, die auf den Camping-Trend aufsteigen, möchten ihren Wohnwagen einfach an dem Auto befestigen, das sie bereits besitzen. Das ist auch in den meisten Fällen problemlos möglich, die passende Anhängerkupplung vorhanden ist. Andernfalls kann diese oft noch später unkompliziert nachgerüstet werden. Falls der Wohnwagen nur gelegentlich am PKW befestigt werden soll, ist eine abnehmbare Anhängerkupplung vermutlich die beste Wahl. Ausserdem ist es wichtig, dass das Zugfahrzeug eine ausreichend hohe Anhängelast besitzt. Auskunft über die Anhängelast eines Fahrzeuges erhält man in der Regel im Fahrzeugschein. Damit die Sicherheit im Strassenverkehr gegeben ist, sollte das Zugfahrzeug über zwei Aussenspiegel verfügen, sodass die Kanten am Heck des Wohnwagens sichtbar sind. An Bord wird zudem das Mitführen eines Verbandskastens empfohlen. Ein Warndreieck ist Pflicht in der Schweiz – eine Warnweste nicht. Auch tagsüber muss man hier mit Licht fahren.
Das ist wichtig beim Fahren und Übernachten in der Schweiz
Viele Camper lieben besonders das damit einhergehende Freiheitsgefühl. Landesweit gibt es eine Reihe atemberaubender und besonderer Campingplätze. Wildcampen ist jedoch grundsätzlich eher eine schlechte Idee. Zwar ist es nicht offiziell verboten – die konkreten Regelungen werden aber kantonal geregelt. Je nach Gemeinde oder Ort können somit andere Bestimmungen gelten. Im Thurgau beispielsweise ist das Übernachten an öffentlichen Orten sowie auf öffentlichen Parkplätzen oder Raststätten nicht gestattet. In Ausnahmefällen kann man davon jedoch ausgehen, dass das Übernachten zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit im Wohnwagen kurzfristig geduldet ist. Dabei gilt es jedoch, auf jegliches Camping-Verhalten zu verzichten.
Hat man den Anhänger erfolgreich am PKW angekuppelt, ist es wichtig, zunächst ein Gefühl für das Fahren mit Gespann zu bekommen. Dabei ist zu empfehlen, auf einer verkehrsberuhigten Strasse zu üben, bevor man sich in den Strassenverkehr traut. Anschliessend ist das Fahren ganz besonders auf einigen engen Bergstrassen eine Herausforderung. Anfänger sollten sich deswegen zunächst auf gut ausgebaute Strassen fokussieren. In sehr engen Kurven kann es passieren, dass das Gespann die gesamte Fahrspur einnimmt – auch Teile der Fahrspur des Gegenverkehrs. Bei Gegenverkehr ist es deshalb essenziell, vorsichtig zu fahren und gegebenenfalls anzuhalten, damit beide Seiten sicher aneinander vorbeikommen. Auf manchen Passstrassen, beispielsweise dem Oberalppass, wird auch grundsätzlich davon abgeraten, mit einem Wohnwagen zu fahren. Um gute Routen zu finden, ist es sinnvoll, eine spezielle Camper-Navigationssoftware zu nutzen.