Markus Baiker
gibt brisante Informationen zur diesjährigen Narren-Night-Show preis.
«Wasser ist der rote Faden in meinem Leben», sagt Roland Rogenmoser. Der 54-Jährige Scherzinger ist Freitaucher und wurde vor zwei Wochen Schweizer Meister im Apnoetauchen. Seine Rekordzeit unter Wasser liegt derzeit bei 6.30 Minuten.
Scherzingen Bereits mit 15 Jahren hat Roland Rogenmoser mit dem Gerätetauchen, wie wir es kennen, begonnen. Später liess er sich zum Gerätetauchlehrer ausbilden und bewegt sich seit dem so oft es geht auf und unter dem Wasser. Zum Apnoetauchen kam er vor vier Jahren. «Der Rekordhalter im Freitauchen gab in Winterthur einen Kurs, zu dem ich mich anmeldete und gleich Feuer und Flamme war», berichtet Roland Rogenmoser. Es faszinierte ihn, wie man durch mentale Stärke, innere Ruhe erlangte, und mit der richtigen Atemtechnik immer länger die Luft anhalten konnte. Mittlerweile gehört er zum Ostschweizer Apnoe-Team. Durch den Gründer und Apnoe-Instruktor René Trost, lernte er die unterschiedlichen Pooldisziplinen sowie auch Entspannungs- und Atemtechniken kennen. «Er hat mich immer wieder angeleitet und gab mir ein sicheres Gefühl im Wasser, wenn ich bei meinen Tauchgängen in den Grenzbereich vordringen wollte», so Rogenmoser.
Mindesten drei Mal pro Woche trainiert er die bei Indoor-Apnoe-Wettkämpfen geforderten Disziplinen. Dazu zählen STA, Luftanhalten an der Wasseroberfläche statisch. DYN, Streckenschwimmen unter Wasser mit Flossen und DNF, Schwimmen unter Wasser ohne Flossen. «Ich habe das Glück, dass ich freitags im Hallenbad Egelsee in Kreuzlingen, zusammen mit den Tauchern der Polizei und Grenzwacht trainieren kann. Nebenbei halte ich mich durch Fitness, Schwimmen und Velofahren fit», so der Freitaucher.
Vor einem Wettkampf komme es vor allem darauf an Ruhe und Entspannung zu finden, den Puls niedrig zu halten. Weil er dabei längere Phasen im Wasser verbringt, trägt er einen Neoprenanzug, um nicht auszukühlen. «Beim Warm-up vor dem Wettkampf tauche ich mehrmals ab und verkürze immer wieder die Zeiten zwischen den Tauchgängen», erklärt er. Wenn beim STA der Countdown ertönt und von fünf auf null runter gezählt wird, taucht Roland Rogenmoser ab. «Die ersten zwei und drei Minuten geht das Luftanhalten problemlos. Danach kommt der Reflex auftauchen und Luft holen zu wollen», so Rogenmoser. «Ich sage mir dann, dass da noch mehr geht, und zeige meinen Körper durch inneren Zuspruch, das noch Luft vorhanden ist. Bei fünf Minuten beginnen die Zehen und Finger zu kribbeln. Ein Zeichen, dass der Sauerstoff im Körper immer weniger wird. Ich kenne die Warnzeichen.» Sein Coach, der zur Sicherheit immer mit im Wasser ist, achte auf Körpersignale, und dass er die Grenze nicht überschreite oder gar ohnmächtig werde, erklärt der Freitaucher.
Beim Indoor spring apneaucup in Lausanne wurde Roland Rogenmoser vor zwei Wochen Schweizer Meister. Beim Statiktauchen blieb er 6.05 Minuten unter Wasser. Beim Dynamiktauchen mit Monoflosse schaffte er mit einem Atemzug 162 Meter in 2.15 Minuten. Für das Streckentauchen ohne Flosse (111 Meter) brauchte er 2.30 Minuten.
«Eines meiner nächsten Ziele ist das Apnoetauchen in die Tiefe. Aber ich gehe nicht verbissen an die Sache heran. Für mich steht die Freude und das beruhigende Gefühl, schwebend unter Wasser zu sein an erster Stelle. Viel zu wenig sind wir uns bewusst, dass wir aus dem Wasser kommen, als Embryos im Wasser geschwommen sind», erklärt er. Das sei den meisten verloren gegangen. Roland Rogenmoser hofft, dass die Sportart Apnoetauchen in Zukunft populärer wird, «dann wäre es einfacher, sich mit Gleichgesinnten zum Training in Bad und am See zu treffen und in einem Team an Wettkämpfe zu fahren.»
Angelina Rabener
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