Zweiter Punktgewinn dank toller Moral
Im dritten Heimspiel haben die QHL/NLA-Männer des HSC Kreuzlingen zum zweiten Mal gepunktet. Gegen den HSC Suhr Aarau resultierte nach einer dramatischen Schlussphase ein 28:28.
Mobiliar-Topscorer Drenit Tahirukaj war mit elf Treffern der überragende Kreuzlinger Angreifer. Bild: Felix Walker
Im dritten Heimspiel haben die QHL/NLA-Männer des HSC Kreuzlingen zum zweiten Mal gepunktet. Gegen den HSC Suhr Aarau resultierte nach einer dramatischen Schlussphase ein 28:28.
Handball Die Kreuzlinger entwickeln sich wieder zu einer Macht vor heimischem Publikum. Nach dem 25:25 gegen den Vizemeister HC Kriens-Luzern punktete das Team von Cheftrainer Heiko Grimm gestern auch gegen den höher eingestuften HSC Suhr Aarau. Am Ende war man sich im Lager der Thurgauer nicht ganz sicher, ob man sich nun über den einen gewonnen Punkt freuen oder über einen verlorenen Punkt ärgern musste. Bei Halbzeit und auch noch bis zur 47. Minute und dem Team-Time-out beim Stand von 20:24 sah es noch nicht nach einem zweiten Erfolgserlebnis aus. Vorne war Linkshänder Drilon Tahirukaj der einzige Kreuzlinger Angreifer mit Durchsetzungsvermögen und hinten bekam der HSCK den 2,02 Meter grossen gegnerischen Kreisläufer Martin Slaninka sowie den jungen Spielmacher Nicolas Waldvogel nicht unter Kontrolle. Die beiden erzielten zusammen 15 der 28 Tore für Suhr Aarau.
Wie schon gegen Kriens-Luzern stemmten sich die Kreuzlinger in der Schlussphase aber entschlossen gegen die drohende Heimniederlage. In den letzten acht Spielminuten sahen die Zuschauer einen entfesselten Underdog, der seine Reserven anzapfte und mit der ersten Parade des eingewechselten Torhüters Haris Berisha zu einer nicht mehr erwarteten Aufholjagd ansetzte. Normals Berisha mit einem abgewehrten Penalty vom Aargauer Topscorer Nikos Sarlos und Rechtsaussen Drilon Tahirukaj mit erfolgreichen Abschlüssen sorgten dafür, dass der HSC Kreuzlingen aus dem 23:27 innerhalb von rund sechs Minuten ein 27:27 machte. Plötzlich lag nun sogar der erste Saisonsieg wieder im Bereich des Möglichen und das Momentum definitiv bei den Thurgauern. Und als der erst in der Schlussphase eingewechselte Rückraumspieler Lionel Mirdita den Ball gut 100 Sekunden vor der Sirene in die Maschen hämmerte, riss es die Zuschauer von ihren Sitzen. Der zuvor überragende Kreuzlinger Topscorer hätte den Sack nach einem abgefangenen Pass sogar zumachen können, doch scheiterte nach einem Gegenstoss am kurz zuvor eingewechselten Gästekeeper Dragan Marjanac. Da waren nur noch eineinhalb Minuten zu spielen. Wenig später kassierten die Kreuzlinger eine umstrittene Zeitstrafe und durch Waldvogel den Ausgleichstreffer.
In ihrem letzten Angriff nahmen die Kreuzlinger dann etwas viel Risiko um mit einem «Flieger» zum Erfolg zu kommen – und scheiterten. So kamen die Gäste nochmals in Ballbesitz und hatten nach ihrem Team-Time-out noch acht Sekunden Zeit, um das Siegestor zu erzielen. Aber diesmal scheiterte Waldvogel an Berisha, dessen Wurf aufs verwaiste Gehäuse von Suhr Aarau wenige Zehntelssekunden zu spät im Netz landete. Die Schiedsrichter entschieden sofort auf kein Tor. So blieb es beim Unentschieden. Die Kreuzlinger wurden für ihre Leistungssteigerung immerhin mit einem Punkt belohnt und Suhr Aarau konnte erstmals auswärts etwas Zählbares mitnehmen. In der Tabelle bleiben die Aargauer somit drei Zähler vor dem HSCK.
Für die Kreuzlinger geht die QHL/NLA-Hauptrunde am nächsten Sonntag mit dem Ostschweizer Derby gegen den TSV St. Otmar St. Gallen weiter. Eine schwierige Aufgabe gegen gewöhnlich heimstarke Olmastädter. Die Partie wird um 17 Uhr in der Sporthalle Kreuzbleiche angepfiffen. Das nächste Heimspiel bestreitet der HSC Kreuzlingen dann am Samstag, 7. Oktober, 18 Uhr, gegen den amtierenden Schweizermeister und ungeschlagenen Tabellenführer Kadetten Schaffhausen.
red
HSC Kreuzlingen – HSC Suhr Aarau 28:28 (11:14)
Egelsee. – 303 Zuschauer. – Sr. Häner/Maurer.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen, 2-mal 2 Minuten gegen Suhr Aarau. Kreuzlingen: Wieser (1.-39./6 Paraden), Berisha (39.-60./5 Paraden, davon 1 Penalty); Gonschor (3), Leindl, Dedaj (1), Zeltner, Heim, Drilon Tahirukaj (5), Kun (1), Ramosaj (1), Brezina, Rink (1), Ladan (2), Mirdita (2), Kozina (1), Drenit Tahirukaj (11/4).
Suhr Aarau: Scheidiger (1.-55./10 Paraden), Marjanac (55.-60./2 Paraden), Pantelic (nicht eingesetzt); Willecke (1), Sarlos (5/1), Kreuzer, Gomboso, Hofer (3), Waldvogel (9), Kalt (2), Parkhomenko, Maric (2), Slaninka (6).
Bemerkungen: Penaltystatistik: Kreuzlingen 4 von 4, Suhr Aarau 1 von 2. – Raiffeisen-Best-Player: Drenit Tahirukaj (K) und Nicolas Waldvogel (SA).
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