Uta Reutlinger
«Wir empfehlen, psychische Gewalt bei der Kantonspolizei Thurgau zur Anzeige zu bringen.»
Wieder ist ein Jahr vorbei. Und wieder einmal ist es ein Jahr gewesen, in dem vieles anders verlaufen ist. Ein am Ende gutes, aber dennoch herausforderndes Jahr für die Weinfelder Winzer.
Weinfelden Bei strömendem Regen war das Weingut Wolfer in diesem Jahr Treffpunkt für den traditionellen Rebumgang der Weinfelder Rebkommission. Hinter den Winzern liegt ein spezielles Jahr. «Es ging schon schwierig für uns los», erklärte Gastgeber Martin Wolfer. «Der Frühling war lange nass, erst im Mai und Juni wurde es trockener.» Der wechselhafte Juli und der ziemlich kühle und feuchte August halfen den Winzern nicht weiter. «Im August befinden sich die Trauben in der Endreifephase. Durch den vielen Regen sind die Beeren teilweise schon aufgerissen.» Geholfen hätten die hohen Temperaturen Anfang September. «Durch die Hitze und Trockenheit sind die Trauben getrocknet, ein Faulen konnte dadurch verhindert werden» betonte Michael Burkhart. Die Wärme reduziert die Säure der Trauben, die Beeren würden gute Zuckerwerte aufweisen. «Ich bin zuversichtlich und zufrieden mit meinen Sorten. Dennoch ist noch mehr als die Hälfte an den Reben», so Wolfer. Nun bleibt zu hoffen, dass das Wetter in den nächsten Tagen stabiler werde.
Etwas anders sieht die Situation bei Michael Burkhart aus. «Ich habe die Hälfte der Beeren schon eingeholt. Dennoch hatten mit Schwierigkeiten zu kämpfen.» So startete die Wimmet ähnlich früh wie im letzten Jahr. «Nie hätte ich gedacht, dass wir jemals wieder so früh starten. Und doch sind wir dieses Jahr nur zwei Tage später dran gewesen.»
Über die Menge zeigen sich die Winzer bisher zufrieden, auch wenn sie in diesem Jahr wieder mit Schädlingen zu kämpfen hatten. «Zum Vergleich: mit rund 24 Leuten haben wir in drei Stunden eine Tonne Trauben geerntet, mit Aussortieren. Normalerweise schafft eine Person etwa 70 Kilogramm pro Stunde», so Burkhart. Hochgerechnet wären das rund fünf Tonnen bei 24 Erntehelfern. Generell lerne man, schlagfertiger zu werden. Dennoch verfügen die Winzer über eine gute Menge und sind sich sicher: «Dieses Jahr gibt ein gutes Jahr.»
Einer der Hauptabnehmer der Winzer ist Gastronom Reto Lüchinger vom Gasthof Eisenbahn. «Ich habe immer recht viel Wein auf Lager, bin aber genauso froh, wenn ich jedes Jahr wieder genug Wein bekomme. Mir ist es wichtig, dass der Wein, den ich ausschenke, von hier kommt.» So seien rund 80 Prozent vom Weisswein und rund 60 Prozent vom Rotwein von den Weinfelder Winzern. «Ich lege grossen Wert auf Qualität und möchte meinen Gästen etwas gutes verkaufen», so Lüchinger.
Eine Neuerung gibt es auf dem Weinfelder Weinweg. «Dort gibt es neu Kräuterchips die perfekt zu jedem Wein passen», erzählte Valentin Hasler. Weitere Infos dazu finden Sie auf www.weinweg-weinfelden.ch.
Von Nico Wrzeszcz
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