«Playmobil-Kunst»

Weinfelden Eine eigene kleine Playmobil-Ausstellung in der Kunstkabine, das wäre doch was! Dass dachten
sich die Madörin Jungs vor einiger Zeit. Doch auch nach mehrmaligen Nachfragen von Papi Lukas wollte es einfach nicht klappen. Die Initiantin Elsbeth Harling war anfangs nicht sehr angetan von der Idee, dass die Buben eine Bankraub-Szene mit Playmobilmännchen nachbauen – dort wo sonst Bilder oder selbstgemachter Schmuck ausgestellt werden. «Irgendwann bekamen wir das ‘go’ zu unserer grossen
Freude», so Lukas Madörin. Das Thema war schnell klar: «Wir hatten so viele Playmobil Geldmünzen,
diese gibt es nicht so zu kaufen und daher sind sie ganz schön speziell», erzählt Levi, der älteste der drei Brüder. Die goldigen Mini-Münzen haben sie bei einem Besuch im Playmobil-Land gewonnen und der Stolz ist den dreien anzusehen. Seit Jahren ist Playmobil die Lieblingsbeschäftigung der Brüder. Der kleinste,
Finn-Luca sei noch mehr der Beobachter, doch Jonathan und Levi sind wahre Playmobil-Künstler. «Manchmal bilden wir eine Szene von einem Film nach. Ich lese dazu gerne Krimis und so kam auch die
Idee mit dem Raubüberfall aus», so Jonathan. Jungs «spielen mit» Bei genauem Betrachten der Szenerie
kann man die drei jungen Künstler erkennen. Ein Landwirt, ein Gefangener auf der Flucht und ein Räuber
stellen die Figuren mit ihrem eingravierten Namen auf den Rücken der Männchen dar. Eigentlich wären
sie gerne die Polizisten gewesen, aber: «Unsere Figuren haben keine Uniform an, das hätte nicht echt ausgesehen», so Levi. «Echt» sieht es in der Tat aus. Über dem Raubüberfall schwebt ein Polizeihelikopter
und in jeder Ecke spielt sich eine andere kleine Geschichte ab. Die Jungs hoffen, dass auch andere Kinder die Möglichkeit bekommen, ihre Interpretation von Kunst in der Kabine auszustellen.

Zentrum beleben

«Die Kunstkabine ist eine Aktion um das Zentrum von Weinfelden erlebbar zu machen und der Kunst einen
Platz zu geben», erzählt der zuständige Stadtrat Valentin Hasler. Eröffnet wurde diese am 3. Mai 2019. In
der kleinen und originellen Kunstkabine finden zeitlich befristete Ausstellungen statt. «Auch eine Playmobil-
Ausstellung soll und darf Platz haben, die Vielfalt macht die Kultur aus», ist Hasler überzeugt. Die ehemalige
Telefonkabine wurde auf Initiative von zwei Weinfelder Kunstschaffenden (Elsbeth Harling und Helen Lang) umgesetzt und wird unterstützt durch die Stadt Weinfelden. Diese zwei Künstlerinnen betreuen das Angebot ehrenamtlich und Interessenten können sich bei ihnen melden. «Es ist ein Beitrag zur Bereicherung des Weinfelder Zentrums und wird von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt.» Die Vernissagen finden in der Regel im 2-Monatsrythmus jeweils am «wyfelder frytig» statt. Der kleine «Kunstraum» und der Bücherschrank daneben erscheinen nach der Aussengestaltung im Sommer 2020 als Einheit. Der Unterhalt des Bücherschrankes wird auch ehrenamtlich von zwei Weinfelder Bürgerinnen gemacht. Die Stadt sagt an
Spannende Playmobil-Szene. dieser Stelle herzlichen Dank!

Von Desirée Müller