Das Postprovisorium ist auf dem Bärenplatz geplant. Nico Wrzeszcz
19.05.2023 00:00
Keine andere Lösung in Sicht
Postprovisorium auf der Festwiese: Stadtrat will im Zentrum den Service Public erhalten
Der Stadtrat verteidigt den Standort Bärenplatz für das Postprovisorium. Er hält diesen für richtig, weil der Service im Zentrum der Stadt bleiben kann. Die Suche nach Standorten haben sich nach Aussagen des Stadtrates keine alternative Lösung ergeben.
Kreuzlingen Gemeinderat Jost Rüegg stellte am 20. April im Zusammenhang mit dem Baugesuch für eine provisorische Poststelle auf dem Bärenplatz eine Anfrage an den Stadtrat. An der letzten Gemeinderatssitzung wurden diese beantwortet. «Die Frage nach dem Bauprovisorium wurde mit der Genehmigung und Inkraftsetzung des Gestaltungsplans und der Bearbeitung des Baugesuchs aktuell», hält der Stadtrat in der Beantwortung fest. Im Januar 2022 habe der Stadtrat mögliche Standorte auf städtischem Grund diskutiert und sei zum Schluss gekommen, dass das Vermieten eines Teils des Parkplatzes Marktstrasse nicht in Frage komme, ebenso wenig das Vermieten des Helvetia-Parkplatzes. «Falls alle Stricke reissen, kann die Stadt für das Provisorium den Standort Bärenstrasse in Aussicht stellen».
Aus heutiger Sicht sei kein Konflikt zwischen dem befristeten Provisorium und den Bauarbeiten für eine Neugestaltung der Festwiese zu erwarten, schreibt der Stadtrat. Denn die Vorbereitungsarbeiten wie Varianzverfahren, Ausschreibungen und so weiter, bräuchten ihre Zeit. «Wenn wider Erwarten ein Konflikt mit den Bauarbeiten für eine Neugestaltung der Festwiese entstünde, könnte der Stadtrat angemessen reagieren und sich schadlos halten».
Es sei grundsätzlich Sache der Post, ein geeignetes Provisorium zu finden, hält der Stadtrat weiter fest. Der Stadtrat habe die Post mit Hinweisen für Karussell, Hotel Post, alte Migros, Geschäftshaus Stromeyer an der Bahnhofstrasse, sowie freie Flächen an der Bahnhofstrasse unterstützt. «Die Wiese an der Nationalstrasse steht wegen eigener Planungen nicht zur Verfügung». Dass der Stadtrat das Bedürfnis der Post weder der Kommission für Bau und Umwelt noch dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht habe, sei im Zusammenhang mit den Kompetenzen des Stadtrates zu sehen, hält dieser fest. «Entscheidkompetenz und Informationspflicht erfolgten gemäss der Geschäftsordnung des Stadtrates».
Vollwerte Poststelle erhalten
Der Stadtrat setze sich mit Engagement dafür ein, dass während dem Bau der neuen Post an der Nationalstrasse eine vollwertige Poststelle im Kreuzlinger Zentrum bleiben könne und die hiesige Bevölkerung mit Dienstleistungen im Rahmen ihres Versorgungsauftrages bedienen könne. Ausserdem sei eine Postnutzung auf dem Bärenplatz baurechtlich zulässig. «Gemäss dem heute rechtskräftigen und zukünftigen Baureglement liegt der Standort in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Durch die Erfüllung der Grundversorgung ist die Post, als spezialgesetzliche Aktiengesellschaft, ohnehin als Baute im öffentlichen Interesse zu sehen», so der Stadtrat.
Der Stadtrat zieht das Fazit, dass «wenn die Post im Zentrum keinen geeigneten Standort findet, im ungünstigsten Fall während der Bauzeit für die neue Post keine vollwertige Poststelle zur Verfügung steht». Ebenfalls ungünstig wäre aus Sicht der Stadt, wenn die Post auf einen peripheren Standort ausweichen oder sich das Projekt aufgrund fehlender Alternativstandorte verzögern würde.
Von Kurt Peter