Sie führten durch die Versammlung (vl.): Aktuar Christof Baumann, Cornelia Zecchinel, Marc Lang und Tobias Fischer. Kurt Peter
24.04.2024 11:00
Kampf gegen Vandalismus und Abfall
Bürgergemeinde Kreuzlingen kaufte Wald - Wildsauenhütte hatte 2023 weniger Belegung
Die Bürgergemeinde Kreuzlingen ist erfolgreich unterwegs. Sorgen machen der Verwaltung das zunehmende Littering und die Zerstörungswut bei der Wildsauenhütte. Eine Videoanlage soll nun Abhilfe schaffen.
Kreuzlingen Cornelia Zecchinel blickte als Bürgerpräsidentin anlässlich der Jahresversammlung im Jugendhaus auf ein, bis auf wenige Ausnahmen, ruhiges Jahr zurück. «An der Jahresversammlung 2023 wurden Marc Lang als Kassier und Stefan Lang neu in den Verwaltungsrat gewählt, verabschiedet wurden damals Urs Neuweiler und Gregor Rutishauser, die der Verwaltung über viele Jahre treu geblieben waren». Die Übergabe an den Kassier habe im Mai 2023 stattgefunden. «5110 Quadratmeter Wald angrenzend an den Bürgerwald wurden uns zum Kauf angeboten, im Dezember konnten wir das Grundstück für 9500 Franken erwerben», sagte Cornelia Zecchinel.
Neuen Hüttenwart gefunden
Peter Neuweiler habe seine Aufgabe als Hüttenwart krankheitshalber auf Ende Dezember 2023 beenden müssen, blickte die Präsidentin zurück. «Vorbildlich hat er sich um die Hütte und ihre Umgebung gekümmert und viele Übergaben an Mieter gemacht». Die Suche nach einem neuen Hüttenwart habe sich mühsam gestaltet, aus den Reihen der Bürgergemeinde habe sich niemand zur Verfügung gestellt. «Zeitweise mussten wir aus diesem Grund die Vermietung einstellen, doch inzwischen haben wir mit Wilfried Good einen kompetenten Nachfolger gefunden». Hüttenverwalterin Annett Neuweiler zeigte sich an der Jahresversammlung besorgt über zunehmende Zerstörungswut und Littering, Wildparkierung und Verstösse gegen das Fahrverbot: «Die Situation rund um die Wildsauenhütte zwingt zu Massnahmen». Eine Videoanlage soll nun installiert werden, «die Bilder bekomme ich nach Hause und ich kann daher schnell reagieren».
Es gehe auch darum, Täterinnen und Täter zu identifizieren, «bisher machten wir Anzeige gegen Unbekannt und konnten keine Personen haftbar machen». Die Wildsauenhütte sei im vergangenen Jahr 109 Mal belegt gewesen. Damit könne die Bürgergemeinde nicht an das Vorjahr mit 164 Vermietungen anknüpfen. Investiert werde neben der Videoanlage in die Beleuchtung und die elektrischen Anlagen und das Einkiesen des Hüttenplatzes. Im Budget 2024 sind dafür 19'000 Franken vorgesehen.
Neue Präsidentschaft gesucht
Marc Lang präsentierte seine erste Jahresrechnung, die wie im vergangenen Jahr mit einem Gewinn abschloss. 2023 betrug er 7600 Franken. Der Ertrag aus der Forstwirtschaft sei wohl deutlich unter dem Vorjahr geblieben, «aber auch der Aufwand war klar unter dem Budget». Nutzholz sei mehr verkauft worden, Brennholz etwas weniger. Nach diesem Plus verfügt die Bürgergemeinde über 825'000 Franken Eigenkapital. Das Budget 2024 sieht ein Minus von 16'000 Franken vor, «angesichts der guten finanziellen Lage der Bürgergemeinde sehr gut verkraftbar», so Marc Lang.
Über das Jahr der Betriebsgemeinschaft Pro Forst berichtete Revierförster und Betriebsleiter Tobias Fischer. Der Betriebsaufwand habe sich auf 465'000 Franken, der Sachaufwand auf 620'000 Franken, und die Abschreibungen auf 37'500 Franken belaufen. Aufträge seien in Höhe von 625'000 Franken erledigt worden, «für 348'000 Franken Schnitzel- und Brennholz verkauft. Pro Forst bleibt ein kleiner Gewinn von 5000 Franken». Zum Schluss der Versammlung kündigte Cornelia Zecchinel ihren Rücktritt an der kommenden Jahresversammlung an.
Von Kurt Peter